KLK hilft Anderen in der Krise

Bei vielen großen Unternehmen herrscht momentan Krisenstimmung. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie machen sich bemerkbar: Überbrückungskredite, Kurzarbeit, Auftragsflaute. Nicht so bei der Emmericher KLK. Das Chemieunternehmen hat volle Auftragsbücher. „Wir sind für die nächsten drei Monate zu 100 Prozent ausgelastet“, sagt Werksleiter Ralf Ewering. Die positive Entwicklung ist der Krise geschuldet. Denn KLK Oleo fertigt auf rein pflanzlicher Basis unter anderem Grundstoffe für Seifen und Desinfektionsmittel. Und die sind im Moment besonders gefragt. Die gestiegene Nachfrage kann vom Unternehmen geschultert werden, obwohl es die Abläufe in der Produktion als Sicherheitsmaßnahme gegen das Coronavirus ändern musste.

Weniger Mitarbeiter als üblich sind jetzt seit mittlerweile über vier Wochen in den Produktionsanlagen tätig, in einem auseinander gezogenen Schichtsystem. Zudem gibt es derzeit auch noch einen erhöhten Krankenstand. „Corona-Fälle sind aber keine darunter“, sagt Ewering. Kurzarbeit wurde nicht beantragt, allerdings Mitarbeiter aus der Produktion als Reserve nach Hause geschickt. Und, wo es geht, wird im Homeoffice gearbeitet. Dass trotz all dieser Widrigkeiten die Produktion auf Hochtouren läuft, freut Ewering. „Ich kann hier unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz wirklich nur danken.“ KLK beschäftigt in Emmerich 270 Mitarbeiter, am Standort Düsseldorf weitere 155. Produziert werden im Jahr unter anderem rund 35.000 Tonnen Glycerin und Fettsäuren, also jene Grundstoffe, die in Seifen, Shampoos und Desinfektionsmitteln Verwendung finden. Dazu kommen auch Zwischenprodukte für die Reinigungs- Industrie. Für viele Hersteller von systemrelevanten
Produkten wie Haushaltsreinigern, Waschmitteln und Toilettenartikeln für die persönliche Hygiene beliefert die KLK als eines der marktführenden Unternehmen die ganze Welt.

„Die Industrie hilft sich im Moment auch untereinander“, erklärt Ewering. So stellt die KLK der BASF in Düsseldorf entionisiertes Wasser zur Verfügung, damit dieses Unternehmen seinerseits Desinfektionsmittel herstellen kann. Aber auch in der Region hilft KLK aus. Im Kreis Kleve haben sich einige daran gemacht, ihr eigenes Desinfektionsmittel herzustellen und an ihre Kunden weiterzugeben. Dafür wird Glycerin benötigt, das mit seiner bakteriostatischen Eigenschaft zum Eindämmen und Abtöten von Bakterien beiträgt. Nachdem die KLK verschiedene Anfragen erhalten hat, stellt sie den Apotheken Glycerin kostenfrei in Fünf- oder Zehn-Liter-Kanistern zur Verfügung. Bislang haben bereits  drei Apotheken aus dem Kreis Ware von der KLK erhalten. Weitere Anfragen liegen vor. Einen kleinen Einblick in die Herstellung des Desinfektionsmittels erhielten einige KLK-Kollegen von der Bahnhofsapotheke in Emmerich. „Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig auch der Zusammenhalt und der Austausch von lokal ansässigen Geschäften und Unternehmen in der jetzigen Zeit sind“, findet man bei KLK.

 

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/emmerich/klk-emmerich-hat-volle-auftragsbuecher-und-hilft-apotheken-und-unternehmen-aus_aid-50061219